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Neuenbürg, mein Heimatort

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Bereits in keltischer Zeit war der Berg oberhalb der Enz von strategischer Bedeutung. Das heutige Schloss wurde von den Grafen von Vaihingen im 11. Jahrhundert gegründet. Nach mehrmaligen Besitzerwechsel gelangte die damalige Burg um 1320 in den Besitz des Grafen Eberhard von Württemberg, der damit einen Stützpunkt im Westen an der Grenze zu Baden erworben hatte. Heute zeugen nur noch wenige Überreste von der mittelalterlichen Burg, die wohl die Ausmaße der Renaissance-Schlossanlage gehabt hatte.

Herzog Christoph von Württemberg ließ um 1550 den Schloss-Neubau errichten. Er plante, Neuenbürg als Residenz für Mitglieder der herzoglichen Familie auszubauen. Zunächst bestand der Neubau nur aus den schräg aufeinander zulaufenden Hauptflügeln, die im Westen durch ein Brücke, im Osten durch eine Mauer zu einem Viereck verbunden wurden. Den Nordflügel (Alter Bau) musste man nach einem Brand in den Jahren 1652 bis 1659 neu aufbauen. Der Südflügel (Neuer Bau) hat noch immer die schlichte dreigeschossige Form, die er im ausgehenden 16. Jahrhundert erhielt. In den ersten Stock gelangt man über die Freitreppe an der Außenseite des Gebäudes.

Im Jahr 1617 erhielt Herzog Magnus von Württemberg das Schloss als Wohnsitz, er bezog es jedoch nicht. Die in Vorbereitung seines Aufenthalts erbrachten Bauarbeiten mitsamt einem Lustgarten an der Südseite, für den die Bergkuppe eingeebnet worden war, hatte der Baumeister Heinrich Schickhardt geleitet. Die „Hintere Burg“ wurde in dieser Zeit zum herzoglichen Fruchtkasten umgebaut. Außerdem konstruierte Schickhardt eine Wasserleitung, sodass die Bevölkerung bei Wasserknappheit dieses nicht mehr auf den Berg tragen musste.

Während des Dreißigjährigen Krieges wurden 1638 Schloss und Stadt Neuenbürg geplündert, die Menschen vertrieben und die Äcker zerstört. Die württemberger Herzöge ließen den Nordflügel des Schlosses wiederaufbauen und die Gebäude renovieren. Doch wiederum wollte kein Familienmitglied Wohnsitz auf Neuenbürg nehmen. Aus dieser Zeit stammt das frühbarocke Rundbogenportal mit den Obeliskenaufsätzen, das heute den Zugang zum Hof bildet.

Auf Neuenbürg lebten durch die Jahrhunderte statt herzoglichen Familien Vögte, Schlosswächter und Forstmeister. Die Gebäude wurden zum Sitz von Landesbehörden. Erst 1940 zog das Finanzamt als Nachfolger des einstigen Kameralamtes hinunter in die Stadt. Anschließend beherbergten die Schlossräume Wohnungen und ein Maleratelier.


Nach langjähriger Sanierung können Besucherinnen und Besucher seit dem Jahr 2001 ein Zweigmuseum des badischen Landesmuseums erleben, das die Geschichte des Nordschwarzwalds auf reizvolle und ungewöhnliche Weise dokumentiert. Man wandert in den Schlossräumen durch die Welt von Hauffs Märchen „Das kalte Herz“, das im Nordschwarzwald spielt. Im Südflügel geleitet der alte Schlossdiener Ambrosius die Gäste durch die Räume der Herrschaft, die gerade abwesend ist und berichtet von tausend Jahren Neuenbürger Geschichte.
 

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