Die “Haubitze”
Die “Haubitze”
Auf der Neuenbürger Schlosssteige geht in der Geisterstunde zwischen dem Friedhof der St. Georgskirche und dem „Schloßwäldle“ Ein Gespenst um, die „Haubitze“ genannt. Hinter diesem vom Volksmund entstellten Namen verbirgt sich eine ehemalige Neuenbürger Schlossherrin.: die Gemahlin des weiland Obervogts und Reichsgrafen Christoph von Haugwitz, dem die sogenannte „Christophsburg“ oder das „Haugwitzschlößle“ zu eigen gehörte. Von dieser Schlossbehausung ist keine Spur mehr vorhanden, schon nach dem dreißigjährigen Kriege war sie „gar im Abgang und viel darum eingefallen“. Nur die „Schlößlesmühle“, die „Schlößlesbrücke“ und die „Schlößleswiesen“ haben das Andenken an den ehemaligen Edelsitz wach gehalten. Der Name des Besitzers aber lebt verhüllt noch in der gefürchteten „Haubitze“ (= Haugwitzin) fort. Nach der Sage hatte der Obervogt eine Gemahlin, die aus der Lausitz (oder aus Schlesien) stammte. Sie nahm ihrem Eheherrn das Versprechen ab, sie dereinst nach ihrem Ableben im geweihtem Boden ihrer Heimat zu bestatten. Weil das nicht geschehen sei, finde sie im Grabe keine Ruhe und gehe seither am Schlossberg um. Im „Schloßwäldle“ soll noch ein Denkstein an sie erinnern. Er steht zwischen drei Fichten und trägt die Inschrift: L. R. v. H. = Luise Reichsgräfin von Haugwitz. Nach Fuchs
|